Dies ist der Artikel von Birgit Lang, der am 7. November 2014 im Dorfener Anzeiger erschien:
„Schubert & Goethe“, dargeboten von Klaus von Saucken und Matthias Dose, präsentiert vom Verein SOVIE. Das zog rund 70 Besucher in den Festsaal des Taufkirchener Wasserschlosses.
Gute drei Monate ist es nun her, dass Prof. Matthias Dose als Ärztlicher Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums offiziell verabschiedet worden ist. Aber schon mehrmals zog es den beliebten Professor wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück
Mit seinen Jugendfreund Klaus von Saucken trat Dose schon mehrfach im Wasserschloss auf. Von Saucken ist von Beruf Rechtsanwalt, seine Leidenschaft ist aber das Singen. Er absolvierte als 25-Jähriger auch eine Gesangsausbildung. Mit seinem hohen Bariton hat er sich dem deutschen, romantischen Kunstlied verschrieben, eine Kunstform, die mittlerweile nicht mehr oft gepflegt wird. Seine Stärke ist der dramatische Ausdruck. Wenn er von den Qualen der Sehnsucht, Liebe, Einsamkeit und von kummervollen Nächten singt, legt er sehr viel Inbrunst und Gefühl in seinen Gesang, ohne dabei ins Lächerliche abzurutschen.
Begleitet wurde von Saucken bei seinen gesanglichen Darbietungen von der überaus virtuosen, einfühlsamen, aber auch temperamentvollen Ulviya Abdullayeva am Klavier. Dose dagegen erfreute wieder mit seinem umfassenden Wissen, erzählte in seiner bekannt charmanten Art von seiner bereits in der ersten Klasse erkannten Gabe des ausdrucksvollen Lesens, während er, was das Schreiben anbelangte, noch ein „undressierter Linkshänder“ gewesen sei.
Während von Saucken Werke von Schubert präsentierte, hatte Dose so manches Schelmenstück und viel Biografisches von Goethe ausgegraben. Er zitierte aus Briefen von dessen Freund Jacobi, der ihn als „aufgeblasenen Gecken“ beschrieb, der seine Schulden nicht beglich. Er zeichnete ein anderes, sehr menschliches Bild des Dichters und Denkers, entzauberte auf amüsante Weise auch ein bisschen seinen Mythos. Natürlich fehlten auch nicht Auszüge aus seinem Schaffen. So rezitierte Dose unter anderem seine Ode an Prometheus, ein Gedicht, das seinerzeit für sehr viel Zündstoff sorgte.
SOVIE-Vorsitzender Bodo Gsedl hatte eingangs erklärt, dass alle Veranstaltungen des Vereins künftig ohne Eintritt seien, um niemandem den selben zu verwehren. „Jeder kann es mal ausprobieren“, meinte er, denn SOVIE sei kein Konzertveranstalter, sondern Konzerte seien ein Vehikel zum besseren Miteinander mit psychisch kranken Menschen.