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6. Juli 2019 · 19:00 - 22:00
JAZZ IM SCHLOSS
CHRIS GALL TRIO
Jazz zum Genießen
Sonntag, 7. Juli 2019, Beginn: 10.30 Uhr (Einlass: 10.00 Uhr)
Schlossterrasse
Konzertbericht Konzertfotos PR MusikerKonzertbericht
Morgenstund
Es war ein etwas ungewohntes Ambiente für die eingefleischten Jazz im Schloss-Fans, bedingt durch einen eher etwas regenverhangenen Juli-Himmel. Beim Jazzfrühschoppen sorgte jedenfalls keine frische Luft auf der Terrasse des Schlosses dafür, eventuelle Rest-Müdigkeit schon vor dem ersten Einsatz der Musiker zu vertreiben. Im gediegenen Rahmen des im Schloss beheimateten Restaurants La Barca waren es eher die Düfte aus der Küche und vom Nachbartisch, die schon mal hellwach machten, bevor die Musiker des Chris Gall Trios zu den Instrumenten griffen respektive Tasten, Saiten und Drums aus ihrem morgendlichen Dämmerschlaf rissen. Die drei Herren hatten jedenfalls keinerlei Probleme mit irgendwelchen Spätfolgen aus der vergangenen Nacht, sie waren von der ersten Sekunde an hellwach, setzten mit einem ausgesprochen munteren Drum-Solo, dem ein swingendes Piano folgte, und einem forschen Bass Akzente. Womit allerdings erst einmal angedeutet ist, was diese Formation vor allem ausmacht.
Schrankenlos
Doch das war dann allerspätestens nach dem dritten oder vierten Titel so klar wie der der Himmel über der Schlossterrasse eigentlich hätte sein sollen an diesem späteren Morgen. Denn Bandleader Chris Gall am Piano, Andreas Kurz am Bass und Peter Gall an den Drums begeistern nicht nur Rezensenten mit ihrem genreübergreifenden jazzigen Parcours, sondern vor allem auch mit ihrer Art und Weise, insbesondere gecoverte Titel oder auch Jazz-Standards geradezu neu zu erfinden. Weshalb sich bei diesem Jazzfrühschoppen nicht nur Jazzfreunde oder Klienten aus SOVIEs Welt und anderswo trafen, sondern auch John Lennon, die Rolling Stones oder Oscar Petersen. Was natürlich auch auf der aktuellen CD des Trios, „Cosmic Playground“, nachvollzogen werden kann, nicht zu Unrecht als „schrankenloser Ort der Fantasie auf einem unerforschten Planeten“ apostrophiert. Ein Planet, den allerdings die zwei Brüder und der Bass auch nicht verlassen, wenn sie Eigenkompositionen spielen, aus den Federn von Chris und Peter Gall beispielsweise. Was dann auch nicht weiter verwundert, wenn man weiß, dass der Münchener Chris Gall nicht wenige Jahre mit der Weltmusik-Formation „Quadro Nuevo“ tourte, übrigens am Berklee College of Music in Boston Jazz studiert hat, und außerdem auch schon mit Andreas Dombert, Freunden des Kulturprogramms von SOVIE kein Unbekannter, gearbeitet hat. Und wie kaum ein anderer als Jazz-Pianist so konsequent „grenzüberschreitend“ gewirkt hat und wirkt.
Familienbande
Etwas, das in der Familie liegen muss, denn wenn man sich anschaut, in welchen Formationen Bruder Peter schon an den Drums saß, dann muss man vermuten, dass Vielfalt im Hause Gall ein Pflichtfach war. Wovon man sich schon im Festsaal des Wasserschlosses überzeugen konnte, saß er dort doch schon in der Formation mit dem oben erwähnten Gitarristen Andreas Dombert an den Drums. Die Liste seiner Live-Acts geriert jedenfalls geradezu zum Who’s Who der aktuellen Jazz-Szene und verblüfft sogar mit Namen, die man in diesem Zusammenhang nicht unbedingt vermutet hätte. Nämlich einer leibhaftigen Schauspielerin wie Jasmin Tabatabai, die man ja eher durch eine Krimi-Serie kennt. Der dritte im Bunde, der kurzfristig eingesprungene Kontrabassist Andreas Kurz, kann zwar nicht mit einer Schauspielerin aufwarten, dafür aber mit einer mehr als erklecklichen Anzahl von CD-Einspielungen und Auftritten mit Jazz-Größen oder einem Max Mutzke. Und das auf Bühnen weltweit. Doch dieses Trio spielte hier nicht nur Jazz der weltumspannenden Art, sondern leistete auch noch Lebenshilfe: „Follow The Milky Way – and don’t turn left“, lautete ihre musikalische Empfehlung. Wer sie für den Rest des Tages beherzigte, hatte sicher einen ganz wunderbaren Tag. PET
Besetzung:
Chris Gall: Piano
Henning Sieverts: Bass
Peter Gall: Drums
Mit dem Programm am Sonntag kehrt SOVIE zu seinen Anfängen zurück und veranstaltet von 10.30 bis 14.00 Uhr einen JAZZFRÜHSCHOPPEN. Für die Bewirtung sorgt das Schlossrestaurant „La Barca“.
Das anwesende Publikum unterhält das CHRIS GALL TRIO. Begleitet vom Bassisten Henning Sieverts und seinem Bruder Peter Gall an den Drums präsentiert Chris Gall eine grandiose Interpretation unterschiedlichster Soundtracks zu imaginären Filmen, die erst im Kopf des Zuhörers entstehen und sich garantiert nicht immer gleichen. Musik, die ihren Zauber umso mehr entfaltet, je länger man ihr zuhört.
Von der Qualität dieser Musik ließ sich schon das größte englische Jazzmagazin Jazzwise begeistern: „Chris Gall’s Trio beweist, dass der Jazz in Deutschland gesund und munter ist!” Dem wird das Chris Gall Trio auch auf der Schlossterrasse gerecht: Wunderbar frischer Jazz, befreit vom kommerziellen Korsett, offen, verspielt und grenzenlos!
Nach seinem knapp 250 Konzerten als Gastpianist mit der Weltmusik-Formation Quadro Nuevo, bereichert Chris Gall, der am renommierten Berklee College of Music in Boston sein Jazzstudium abschloss, nun wieder das akustische Klavier-Trio.
Website: https://chrisgallmusic.com/trio/
Video: https://www.youtube.com/watch?time_continue=62&v=zKnGkK2fq_Q
fb: https://www.facebook.com/chrisgallmusic