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3. November 2019 · 17:00 - 19:00
FAMILIENMUSIK ERNST
Volksmusik aus der Region
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Spaß mit Ernst
Er ist zugegebenermaßen etwas flach, dieser kleine Wortwitz. Hat aber im konkreten Fall nun wirklich alle Berechtigung. Was alle bestätigen können, die es an diesem späten Sonntagnachmittag geschafft hatten, einen der mehr als begehrten Plätze im Festsaal des Wasserschlosses zu ergattern. Sie genossen nämlich höchst vergnügt das nun fast schon traditionell zu nennende herbstliche Konzert der Familienmusik Ernst. Es ist das zweite Mal, dass SOVIE die Familie Ernst aus Schwindkirchen dazu eingeladen hat, mit einer Volksmusik das Publikum zu unterhalten, die diesen Namen verdient. Denn was und wie die sechs Familienmitglieder und der vermutlich wohl auch bald vor dem Gesetz zur Familie gehörende Mann an der „steirischen Ziach“ musizieren, das hat nichts mit den von einschlägigen Fernsehsendungen bekannte und oft silbereisen schimmernden Musikstadeln zu tun. Was den ganz besonderen Charme und das Vergnügen mit der Familienmusik Ernst ausmacht: Sie spielen die Musik, mit der sie allesamt aufgewachsen sind, die ihnen Spaß macht.
Bodenständiges Vergnügen
Und so ist es angebracht und wie auch zu Beginn des Konzerts auf recht launige Art geschehen, die Frauen, Männer und den angehenden Mann dieser gewachsenen oberbayerischen Familie im Einzelnen und namentlich vorzustellen. Da sind die Eltern Erika und Rudi, die Töchter Franziska und Monika, Sohn Matthias und das – mit Verlaub – Nesthäkchen Benedikt und der vermutlich potentielle Schwiegersohn in spe Simon. Die nicht weniger als ein gutes Dutzend Musikinstrumente spielen, von dem bei diesem Auftritt immerhin Flügelhorn, Trompete, Posaune, Klarinette, Akkordeon, Steirische Ziach (für nicht mehrsprachige Menschen: diatonisches, wechseltöniges Handzuginstrument mit Knopf-Tastatur/Harmonika), Gitarre und Kontrabass zum Einsatz kamen. Angaben allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Aber verbunden mit dem Hinweis, dass zumindest die erwachsenen Familienangehörigen und natürlich auch der Mann an der „Ziach“ allesamt beruflich durchaus ausgelastet sind, also sogenannte Amateure.
Volksmusik von Herzen
Weshalb es eigentlich auch gar nicht des Hinweises auf mögliche falsche Töne durch Vater Rudi bedurft hätte, denn selbst die, gäbe es sie, würde man diesen fröhlichen Musikanten verzeihen. Wenn sie Stücke wie „Wien bleibt Wien“, „Es ist so schön, bei euch zu sein“, oder „Auf der Vogelwiese“ spielen, dann sind sie nämlich nicht nur mit ganzem Herzen dabei, sondern auch mit sichtbarer Freude. Dass allerdings die Musik ihr bester Freund sei, wie es das auch gespielte Stück von Slavko Avsenik und seiner Original Oberkrainer behauptet, lässt sich für diese Familienmusik spätestens bezweifeln, wenn der Nachwuchs vor seinem großen Solo-Auftritt mit Gstanzl noch mal schnell verschwinden muss. Benis beste Freunde sind wohl in der Familie zu finden. Die selber auch ein diebisches Vergnügen daran hat, wenn einmal die Instrumente schweigen und Sohn Matthias die Geheimnisse der Homöopathie lüftet, oder Vater Rudi einen Witz erzählt, der ebenfalls das Publikum fast von den Stühlen reißt.
Lachen mit Bally Prell
Ein Effekt, der natürlich auch mit dem herrlich hintersinnigen Couplet vom Musikanten und dem Elefanten der unvergesslichen Volksmusik- und Platzl-Ikone Bally Prell erreicht wurde, während die musikalische Aufforderung, mit roten Rosen Dankeschön zu sagen, die Zuhörerinnen und Zuhörer fast ausnahmslos und erstaunlich textsicher zum gut harmonierenden Chor werden ließ. Kein Wunder also, dass diese volksmusikalische Familie mit Anhang bereits auf nicht wenige Auftritte in Rundfunk und Fernsehen verweisen kann, für Veranstaltungen in der näheren und auch weiteren Umgebung ihres Heimatortes engagiert werden. Und auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder im Festsaal des Wasserschlosses zu hören sein werden. Was dem zum Schluss des Konzertes gespielten Stück „Bis bald, auf Wiedersehen“, unter anderem auch gerne vom legendären Ernst Mosch mit großer Blasmusik in Szene gesetzt, jede Berechtigung verlieh. Beruhigend ist da, dass diese fröhliche Familienmusik Ernst sich trotz Erfolg das bewahrt hat, was sie von den Stadel-Musikanten so wohltuend abhebt. Bei ihnen ist Volksmusik einfach eine Familiensache. PET
Besetzung:
Rudi (Flügelhorn, Trompete, Gitarre), Erika (Akkordeon, Klarinette), Matthias (Posaune, Tenorhorn/Bassflügelhorn, Zither, Schlagzeug), Franziska (Klarinette, Kontrabass, Gitarre, Klavier), Monika (Geige, Klavier), Simon (Steirische Ziach)
Die Musikfamilie Ernst aus Schwindkirchen präsentiert traditionelle und besonders stimmungsvolle Volksmusik. Rudi und Erika Ernst sind gemeinsam mit ihren Kindern weithin bekannt und beliebt für ihre authentische Bayerische Volksmusik, die sie in verschiedenen Variationen und wechselnden Instrumentenbesetzungen virtuos und beschwingt vortragen. Mit flotten Polkas, langsamen Walzern, lustigen Mundartliedern oder humorvollen Gedichten unterhalten sie über alle Generationen hinweg. Bestens in Erinnerung ist die sympathische Familie durch ihre musikalische Umrahmung des Trachten- und TaufKirtamarktes in unserem Wasserschloss.
Bei ihrem Konzert im letzten Jahr in unserem Wasserschloss konnten einem wirklich fast die Sinne schwinden. Wie viele Menschen sich zu ihrem Konzert einfanden, das hätte auch für den absoluten Allzeit-Zuschauerrekord sorgen können. Aber das Fassungsvermögen des Festsaals ist nun einmal begrenzt, und so musste auf einen Rekord verzichtet werden. Dass das dann auch alles war, worauf die Besucher, die ein Plätzchen ergattert hatten, verzichten mussten, dafür sorgten die Eltern Rudi und Erika, ihre Kinder Franziska mit Freund Simon, Monika, Matthias und Nesthäkchen Benedikt mit Trompete und Posaune, „Ziach“ und Gitarre oder Geige und Gesang. Was in der Summe dem Begriff Volksmusik nun wirklich nicht nur gerecht wurde, sondern auch sehr deutlich machte, was hier in Bayern eine Familienmusik ist.
Jetzt kommt die so sympathische Musikerfamilie also erneut ins Wasserschloss, um wieder konzertant aufzutreten. Wer allerdings keine Plätze reserviert, wird wohl vor der Eingangstür bleiben müssen, denn schon jetzt nähern wir uns der Aufnahmekapazität des Festsaals. Also bitte unbedingt reservieren!!!